Nein, nicht das Gespenst des Kommunismus, sondern das Gespenst der Asylsuchenden. Und der Aufschrei ist groß! Heerscharen von stehlenden, bettelnden und gewaltbereiten Menschen strömen in unser Land, in unsere Städte und niemand ist mehr sicher. So oder ähnlich wird das Bild von den Medien und Populisten in unseren Köpfen gezeichnet.
Auch bei uns am Spallerhof war die Aufregung groß, als das Gerücht auftauchte, Asylwerber werden in der Frühstückspension der voestalpine untergebracht. Jeder der es hörte trug es ohne es zu hinterfragen weiter, weil es so gut in das Bild passte. Dass es diese Überlegung zu keiner Zeit gegeben hat, spielte keine Rolle.
Woher kommt diese Angst vor den Schutzsuchenden. Ja, das sind Asylanten: Schutzsuchende, die ihre Heimat verlassen mussten, weil ihnen dort Verfolgung, Haft, Folter und auch Tod droht. Weil es ihr Dorf, ihre Stadt durch eine Katastrophe nicht mehr gibt. Sie verlassen ihre Heimat nicht freiwillig, sie kommen nicht zu uns weil es bei uns so schön ist. Sie kommen zu uns weil sie ihre Familien und ihr Leben retten mussten.
In einem der reichsten Länder der Welt, muss es möglich sein, denen, die vom Schicksal so hart getroffen sind, vorübergehend Schutz und Sicherheit zu bieten. Strecken wir die Hand aus und nutzen wir die Gelegenheit zu Helfen und dabei andere Menschen kennen zu lernen und wir werden sehen, dass da Menschen sind, die nichts lieber wollen, als in ihrer Heimat ein friedliches und sicheres Leben zu führen.