Bald ist Adventzeit – die schönste und stillste Zeit im Jahr. Ein bisschen die Augen zumachen und von Schneeflocken träumen, an Winterspaziergänge im glitzernden Schnee denken, an kuschelige Abende vor dem Kaminfeuer mit einem Buch in der Hand – so schön ist die Adventzeit in unserer Phantasie.
Aber was machen die meisten von uns daraus? Klar, bis zum 24. Dezember, der heuer an einem Samstag ist, jagt ein Termin den anderen. Und am Heiligen Abend da soll es dann so richtig schön werden. Ein perfekt geputztes Haus, ein tolles Menü und für jeden Gast und die ganze Familie die passenden Geschenke. Da muss man sich dazu schauen, dass alles zu schaffen. Am besten man fängt gleich an alles zu planen und einzukaufen.
Und so verbringen wir diese Tage in Büroräumen und Schulklassen, in Geschäften und am Abend „googeln“ wir noch schnell nach Geschenksideen oder bringen das Haus auf Vordermann. Gut wäre es natürlich auch noch ein paar Kilo auf den Hüften los zu werden um anschließend doch ein paar Keks essen zu können. Apropos Keks – ja, die müssen wir natürlich auch noch machen!
Unsere Laune wird dadurch nicht besser, wir sind gestresst und gereizt, stehen ständig unter Strom und werden immer unzufriedener. Aus dem Spaziergang wird das walking-work-out mit lauter Musik aus dem Handy, aus dem heißen Bad der verzweifelte Versuch sich schön und jung zu pflegen und an den Keks können wir uns nicht erfreuen, weil wir immer an die Kalorien denken müssen.
Schaffen wir es eigentlich noch – die Stille? Den verträumten Spaziergang, das süße Nichts-Tun? Ich meist nicht – gebe ich zu. Aber eines schaffe ich jeden Tag zwei Mal! Ich schnappe meinen Hund oder, besser gesagt, er mich und dann gehen wir los. Bei jedem Wetter, ohne Schminke und mit hundetauglicher Kleidung. Ohne noch zusätzlich etwas zu müssen, das Handy auf „lautlos“ geschaltet, erfreue ich mich an der guten Laune meines Hundes. Bewegung ist meine Entspannung, die wechselnden Jahreszeiten meine Erdung. Oft treffe ich Freunde auf der Hundewiese, wir plaudern über Belanglosigkeiten und vergessen die Zeit.
Nur dass es immer früher dunkel wird, erinnert an die stille Zeit. Dann schalten wir die beleuchtbaren Hundehalsbänder – ein Lob auf die LED-Technik – ein und bunte Lichter hüpfen durch Wald und Wiese. Das, glauben Sie mir, ist richtig romantisch und macht glücklich.
Denn noch tollere Geschenke, ein raffinierteres Menü oder perfekteres Haus – das bereichert unser Leben nicht. Freunde machen es und der Partner, etwas richtig gut gemacht zu haben und jemanden damit erfreut zu haben macht es und natürlich unsere Haustiere.
In diesem Sinne – ein stille Zeit wünsche ich!
