Mein Spallerhof – Hans Peter Zelenka

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Hans Peter Zelenka – meine Kindheit am Lerchenfeld

Am 4.6.1959 wurde Hans Peter in Steyregg geboren, seit 1960 lebt er aber bereits am Lerchenfeld 44 in seiner derzeitigen Wohnung. Diese Häuser wurden 1958/59 gebaut, sie zogen somit direkt in die Neubauten ein.  Die Familie lebte damals mit einem Kind in der Dreizimmerwohnung, Hans Peter genoss somit – eine Rarität in dieser Zeit – ein eigenes Zimmer.

In der kinderreichen Zeit der 1960iger lebten in den Häusern pro Eingang bis zu 16 Kinder, bei drei Eingängen tummelten sich somit  30 bis 35 Kinder in den Hinterhöfen. Als Spielgeräte hat es eine Sandkiste und beim Abgang in die Wankmüllerhofstraße 2 Schaukeln und einen windschiefen Fußballplatz gegeben. Wollte man ein Tor erzielen  musste man allerdings über zwei Bäume hinüber schießen. Besser geeignet war das Gelände zum Fahrradfahren, der Lehmboden staubte so herrlich beim Bremsen.

Nachdem weder der ÖAMTC noch die Autobahn zu dieser Zeit bestanden, konnte man sich als Kind so richtig austoben. Bäume luden zum Klettern ein, manch einer der Buben hat sich dabei allerdings auch die Knochen gebrochen.

Ein beliebtes Spiel war es auch, einen Glockendeckel auf die Straße zu legen und mit dem Fahrrad so zu berühren, dass er auf dem Kanaldeckel zu liegen kam. Man musste geschickt genug fahren, dass man den Glockendeckel am Rand traf, dann bewegte er sich in die gewünschte Richtung. Manchmal hatten sie aber auch übertrieben, so als sie einen Reifen mit Spiritus übergossen und dann anzündeten. Mit dem brennenden Reifen zu fahren, machte natürlich besonderen Spaß. Dass dabei eine neue Jacke kaputt ging, gehörte zu den unerwünschten „Nebenwirkungen“.

Natürlich gab es zu dieser Zeit auch noch eine perfekt funktionierende Nahversorgung, im Haus Nummer 38 gab es einen kleinen Lebensmittelladen. Der Inhaber hieß „Kunz“ – nun heißt das ganze Gebäude „Kunzhaus“. In der Wankmüllerhofstraße, direkt beim ehemaligen Wankmüllerhof befand sich eine Fleischerei – der Mayr – und ein Geschäft für Waren aller Art. Der nächste Greißler war dann auch nur ein paar Meter weiter entfernt – unter der nunmehrigen A7 befand sich ein Laden von Herrn Matzner. Dieser hat nun ein Geschäft gegenüber dem  Altersheim.

Da wo nun das Jugendhotel ist, gab es damals eine Jugendherberge, ein Kinderbad, Tennisplätze und einen kleinen Fußballplatz. Gegenüber, beim derzeitigen Novotel war ein Lager für Obdachlose Österreicher, die während dem Krieg ihre Wohnung verloren haben.  Dahinter war einmal im Jahr ein Zirkus stationiert – der Anziehungspunkt für alle Kinder von Linz.

Beim ehemaligen Gasthaus Schinko befand sich ebenfalls ein Lager, daneben war ein Kinderspielplatz mit Schaukeln, Rutschen und Wippen.  Als dann die Autobahn gebaut wurde, wurde dieser Platz um die Hälfte reduziert, sehr zu Ärger der „tausend“ Kinder, die hier ihre Tage verbrachten.

Auf den Hängen zur Wankmüllerhofstraße konnte man  zu dieser Zeit noch die Eingänge zu den Bunkern sehen und erkunden, auch das war ein Anziehungspunkt für alle Kinder. Natürlich wurden hier auch die zu Weihnachten bekommenen Schi probiert  – Gott sei Dank war die Wankmüllerhofstraße damals noch nicht sehr stark befahren. Wenn man also nicht bremsen konnte, passierte meist auch nichts.

Zusammengefasst – es war eine herrliche Zeit! Die Kinder hatte Narrenfreiheit – keiner schimpfte wenn sie einmal laut wurden, Fußballspielen war ebenso erlaubt wie Radfahren und Herumtollen und wenn es jemand einmal zu bunt wurde, dann hat er geschimpft und gepoltert und dann war alles wieder gut!

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