Gendergerechte Formulierung oder wer gibt in Österreich den Ton an?

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Das österreichische Normungsinstitut ist ein unabhängiger Verein. Keine staatliche Institution, kein demokratisch gewähltes Organ.

Nun versucht eben dieser Verein über unsere Sprache zu bestimmen. Die Teilnehmenden an dem Komitee 045 “Büroorganisation und schriftliche Kommunikation” haben vorgeschlagen, im Schriftverkehr weibliche Formen durch Generalklauseln zu ersetzen. Leider findet sich auch auf der homepage des Vereins kein Hinweis darauf, wer in diesem Komitee vertreten ist. Nun meldet sich die Chefin dieses Komitees und meint, „dass die Sprache der klaglosen Verständigung dient und nicht der Durchsetzung zweifelhafter politischer Ziele. Welcher Frau hat das Binnen-I zu einem besseren Job oder zu mehr Bezahlung verholfen“. Daraufhin distanziert sich lt. Standard, 21.3.2014, das Normungsinstitut von ihr. Sie meinen, man hätte die Norm zur Begutachtung ausgeschickt, Meinungen dazu zu äußern sei nicht zulässig.

Das bedeutet für mich, dass das Institut dazu steht, die weibliche Form wegzulassen, nur reden und damit die Öffentlichkeit wach zu rütteln, das darf man nicht.

Jeder Norm wird vor Inkrafttreten einer öffentliche Stellungnahme unterzogen. Danach wird der Entwurf nochmals überarbeitet. Dann ist er allerdings gültig und somit Grundlage für den Unterricht in österreichischen Schulen.

Was wäre nun passiert, hätte niemand Stellung dazu bezogen? Wäre es dann wirklich wieder unzulässig, Mag.a zu schreiben? Weil ja Magister sowohl für Frauen als auch für Männer gilt. Aber ehrlich, was für Bild haben Sie im Kopf, wenn Sie lesen, „in der Runde saßen lauter Doktoren“? Geht es Ihnen da nicht auch sowie mir und denken sie an weißhaarige Herren? Sprache schafft Tatsachen und muss daher geschlechtergerecht sein – im Sinne der „Runde von Doktorinnen“!

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