Helmuth Brandl – ein kurzer Nachruf für unseren Verstorbenen:
Media vita in morte sumus – Mitten im Leben sind wir vom Tod umfangen.
Der Tod ist die zeitliche Grenze des Lebens, als solcher ragt der Tod ins Leben hinein und ist dann nicht außerhalb des Lebens, sondern Teil unseres Lebens.
Unerbittlich ragt der Tod in das Leben hinein, immer dann, wenn das Lebensende eines geschätzten, geliebten Menschen näher rückt – bedrohlich und manchmal auch erlösend.
Tragischer Weise wurde das Leben von Helmuth durch eine schwere Krankheit zerstört. Viel zu schnell ist er von uns gegangen. Aber was nicht zerstört werden kann, das ist sein Lebenswerk, die Spuren, die er hinterlassen.
Wenn ich an Helmuth denke, sehe ich einen Menschen vor mir, der mit unglaublicher Kraft und Beständigkeit an die Dinge heranging. Ich sehe einen Menschen, der sein ganzes Leben für andere gearbeitet hat.
Es waren genau 2 Dinge, die sein Leben bestimmt haben:
Seine Familie, und die Werte der Sozialdemokratie. Dafür hat er immer gelebt, dafür hat er gearbeitet. Selbst als er beschlossen hat, nicht mehr zu arbeiten, hat er es dennoch getan. Zuschauen, das konnte er einfach nicht. Jemanden im Stick lassen schon gar nicht!
Und wenn jemand seine Hilfe gebraucht hat, dann war er schon längst da.
Tausend Ideen, tausend Ratschläge, tausend Handgriffe, das war sein Leben. Und die bestimmen nun die Spuren, die Helmuth hinterlassen hat.
Wo immer wir in der Sektion hinschauen, überall stoßen wir auf seine Werke. Am Weihnachtsmarkt leuchten die Feuerschalen, in der Sektion freuen wir uns über die Schaufenstergestaltung. Legendär ist die von ihm gebastelte Wahlurne der SPÖ Spallerhof, die gerne auch bei Pfarrgemeinderatswahlen ausgeborgt wird!
Männer wie Helmuth findet man selten. Er war nicht nur ein politisch hoch interessierter Mann mit unglaublichem Hintergrundwissen, sondern auch ein unermüdlicher Diskussionspartner. Alles in seinem Leben hat er gewissenhaft, hartnäckig und mit unerschöpflicher Geduld gemacht. Und so hat er auch unsere Werte vertreten. Wenn jemand anderer Meinung war, hat er oftmals so lange diskutiert, bis der andere aus Erschöpfung zugestimmt hat.
Seit März 1965 war er Parteimitglied, somit länger als mein Leben! Und als kritischer Geist hat er oftmals nicht allem zugestimmt, hat sich nicht nur Freunde gemacht, hat vieles hinterfragt, sorgfältig recherchiert und sich dann klar positioniert. Aber immer innerhalb der SPÖ, ein Austritt kam nie in Frage.
Menschen wie Helmuth Brandl fehlen, sie fehlen ihren Angehörigen, sie fehlen als Leitfiguren, sie fehlen, weil sie diese Welt ein Stückchen reicher gemacht haben.
Was einen Menschen unsterblich macht, sind die lebendigen Erinnerungen in unserem Gedächtnis, sind die erlebten Geschichten, die wir erzählen können.
Ich denke mit Dankbarkeit an unseren Mitstreiter und möchte Helmuth auch im Namen der Sozialdemokratie und vor allem der Sektion Spallerhof in ewiger Verbundenheit danken. Ehren wir die Verstorbenen, indem wir ihr Lebenswerk, ihre Bemühungen und die sehr soziale Unterstützung, die sie vielen von uns gegeben haben, in einem ehrenden Gedächtnis behalten.
Ein letztes Dankeschön und Freundschaft an Helmuth!