Von Jutta Hartmaier
Wir sind jung, die Welt ist offen …?
So beginnt ein Lied, das seit Jahren bei vielen Kinderfreunde Veranstaltungen mit Begeisterung gesungen wird. Wenn ich jetzt aber so nachdenke was dieser Satz eigentlich bedeutet bin ich mir nicht sicher ober die Welt wirklich „offen“ ist für unsere Jugend. Manche sind verunsichert wenn sie auf Spielplätzen oder Parks in unserem Stadtteil auf Jugendliche treffen, die in Gruppen die Grünflächen „besetzen“ und so ihren Platz einfordern.
Natürlich gibt es Angebote verschiedenster Vereine die die jungen Menschen einladen sich musikalisch, sportlich, karitativ oder politisch zu engagieren. Das wesentliche in der Entwicklung junger Menschen ist die Entwicklung zur Selbstständigkeit. Die Bindung des Kindes an die Eltern löst sich weitgehend auf und die Jugendlichen suchen ihre soziale Sicherheit nun bei Gleichaltrigen in Cliquen. In der Pubertät werden die Peers zu dominierenden Vorbildern und bestimmen weitgehend an welchen Verhaltensweisen und Wertevorstellungen sich ein Jugendlicher orientiert. Das Schlimmste was einem Jugendlichen passieren kann, ist keine Freunde zu haben und sich alleine zu fühlen.
Wo sollen unsere Jugendlichen nun diese Entwicklungsphase durchleben dürfen? Ich habe Verständnis für Jeden den der Lärm der auffrisierten Mopeds stört, der verunsichert ist wenn im wunderschön angelegten Park Jugendliche die Auswirkungen des Alkohols probieren und bei dieser Erfahrung Andere stören. Bei manchen jungen Menschen müssen solche Phasen offensichtlich extremer durchlaufen werden um dann dem gesellschaftlichen Druck gewachsen zu sein. Schulische Prüfungen gut abzulegen, Lehrabschlussprüfungen zu bestehen, einen Job zu finden und positive Zukunftsvisionen entwickeln zu können. Manchmal sind es auch Ängste die bei Jugendlichen Verhalten zeigen die wir Ältere vielleicht nicht mehr verstehen.
Ich würde mir wünschen, dass es uns mehr gelingt auf die junge Generation zuzugehen und sie zu unterstützen. Denn die jungen Menschen sind die Zukunft der ganzen Gesellschaft.
Unser Kinderfreundelied endet übrigens: „Wir sind jung und das ist schön“
